Weil das Leben mehr als Schule ist: Jugend fordert gerechten Anteil am Sondervermögen

Das Positionspapier für Sonderinvestitionen der ev. und kath. Träger zum NRW-Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“

 

 

Mit dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ will der Bund den Investitionsstau auflösen und Klimaneutralität fördern. Schulen und Kitas werden ausdrücklich bedacht, ein ebenso wichtiger Bereich könnte allerdings leer auszugehen: die außerschulische Jugendbildung. Dabei lernen junge Menschen hier, Verantwortung zu übernehmen, Demokratie zu leben und Gemeinschaft zu gestalten.

„In meiner Zeit im Jugendverband habe ich mindestens genauso viel fürs Leben gelernt wie in 13 Jahren Schule“, erklärt Lena Topp, aus dem Landesvorstand des Dachverbands der katholischen Jugendverbände in NRW „Verantwortung, Miteinander, Selbstorganisation und echte Gemeinschaft – all das lernt man in außerschulischen Angeboten.“

Diese Angebote – von offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen, Jugendbildungsstätten, Jugendwohnheimen und Jugendfreizeitstätten bis zu vielfältigen Beratungs- und Förderangeboten für junge Menschen am Übergang von Schule und Beruf – stehen jedoch aktuell vor großen Herausforderungen. Auch hier ist der Investitionsstau immens und wächst von Jahr zu Jahr, die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind bis heute spürbar und die bestehenden Förderinstrumente reichen vorne und hinten nicht. Notwendige Investitionen in die grundsätzliche Instandhaltung, energetische Sanierung, digitale Ausstattung, Barrierefreiheit und Brandschutz sind oft nicht möglich.

Doch das neue Sondervermögen eröffnet die Chance, diese Orte zukunftsfähig, nachhaltig und krisenfest zu machen: mit 5% des für NRW vorgesehenen Anteils könnte nach einem heute veröffentlichten gemeinsamen Papier von 33 katholischen und evangelischen Träger der außerschulischen Jugendbildung und Jugendsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen viel erreicht werden.

„Wichtig ist, dass das Geld auch wirklich da ankommt, wo es am meisten benötigt wird: bei jungen Menschen!“ betont Annika Jülich, Landesvorsitzende des BDKJ NRW. Die Fachleute für außerschulische Jugendbildung und Jugendsozialarbeit schlagen in ihrem Papier dafür einfache und möglichst unbürokratische Abläufe und eine Beteiligung junger Menschen an der Priorisierung von Projekten vor. 

„Junge Menschen sind Expert*innen ihrer Lebensrealität – aber sie werden oft zu wenig gehört.“, so Jülich weiter. „Damit junge Menschen Orte der Begegnung, Bildung und Beteiligung behalten, müssen Land und Kommunen jetzt handeln. Mindestens fünf Prozent des NRW-Anteils aus dem Sondervermögen müssen in die außerschulische Jugendbildung fließen – einfach, unbürokratisch und mit Beteiligung junger Menschen.“

 

Hintergrund:
Das Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ des Bundes umfasst bundesweit 212 Milliarden Euro. Nordrhein-Westfalen soll davon mehr als 20 Milliarden Euro erhalten. Nach dem aktuellen Entwurf des Länder- und Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetzes (LuKIFG) wird in §3 explizit die Förderung von Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur sowie der Digitalisierung genannt. Die katholischen und evangelischen Träger fordern, dass auch die außerschulische Jugendbildung angemessen berücksichtigt wird. Das komplette Papier finden Sie hier: https://t1p.de/MehrAlsSchule

Über den BDKJ NRW:
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend Nordrhein-Westfalen e.V. (BDKJ NRW e.V.) ist der Zusammenschluss der fünf nordrhein-westfälischen BDKJ Diözesanverbände Aachen, Essen, Köln, Münster, und Paderborn und den in ihnen zusammengeschlossenen katholischen Jugendverbände. Im BDKJ NRW wirken landesweit 284 000 Kinder und Jugendliche mit. Er vertritt die Interessen von Jugendlichen und Kindern in Kirche, Staat und Gesellschaft.

 

 

Pressekontakt:

Thomas Gies

Referent für Öffentlichkeitsarbeit
BDKJ NRW e.V.
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