Seit 75 Jahren gemeinsam „katholisch. politisch. aktiv.“

BDKJ-Diözesanversammlung feiert am Gründungsort Hardehausen Jubiläum und positioniert sich zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen

 

Die BDKJ-Diözesanversammlung kam über das Wochenende im Jugendhaus Hardehausen zusammen und feierte an seinem Gründungsort außerdem das 75-jährige Jubiläum des BDKJ; Foto: BDKJ-Diözesanverband Paderborn e.V./ Nadine Eckmann

 

Hardehausen/ Paderborn, 22. Mai 2022. Bei der diesjährigen Diözesanversammlung des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) im Erzbistum Paderborn positionierten sich die Delegierten der neun Jugendverbände und der BDKJ-Regionalverbände zum Thema Frieden und zum Synodalen Weg der katholischen Kirche. Zudem gab es Anlass zum Feiern: Der BDKJ wird in diesem Jahr 75 Jahre alt.

Gemeinsam für den Frieden – jetzt!

Der aktuelle Krieg gegen die Ukraine zeigt mehr denn je, wie unerlässlich die Arbeit für den Frieden ist. Auch während der vermeintlich langen Friedensphase in Europa, herrschten weltweit hunderte bewaffnete Konflikte, Bürgerkriege und Kriege. Deswegen ist es heute wichtiger denn je, dass sich katholische Jugendverbände für Frieden und Versöhnung einsetzen, gegen Fremdenfeindlichkeit und Extremismus aufstehen und Opfern von Krieg und Vertreibung Unterstützung anbieten. Auf Antrag des BdSJ (Bund der St. Sebastianus Schützenjugend) verpflichteten sich die katholischen Jugendverbände im Erzbistum Paderborn noch aktiver die Friedensarbeit in Jugendgruppen und Verbandsstrukturen zu unterstützen und umzusetzen. „Kinder leiden im Krieg ganz besonders. Wir wollen im Großen und Kleinen Frieden stiften und werden unsere Friedensarbeit stärken. Deshalb werden wir die Materialien für die Arbeit in unseren Jugendverbandsgruppen aktualisieren und neue Veranstaltungen konzipieren“, betonte Jan Hilkenbach, BDKJ-Diözesanvorsitzender.

75 Jahre BDKJ: katholisch. politisch. aktiv

Nach einem gemeinsamen Gottesdienst wurde am Samstagabend zusammen mit vielen Gästen das 75-jährige Jubiläum des BDKJ gefeiert. Als der BDKJ 1947 gegründet wurde, hatte die katholische Jugendarbeit eine schwierige Zeit hinter sich. Jugendverbände waren in der Zeit des Nationalsozialismus verboten und mussten der von den Nationalsozialisten organisierten und kontrollierten Jugendarbeit weichen. Nach dem Krieg nahm die „Bischöfliche Hauptstelle für Katholische Jugendseelsorge und Jugendorganisation in den deutschen Diözesen“ in Altenberg ihre Arbeit auf. Die Verbände organisierten sich: Vom 24. bis 28. März 1947 fand schließlich die Gründungstagung des BDKJ unter dem Motto „Einheit in Vielfalt“ in Hardehausen statt. „Es war sehr bereichernd, mit Weggefährt*innen des BDKJ ins Gespräch zu kommen. Mir ist wieder bewusst geworden: Der BDKJ: katholisch. politisch. aktiv; das ist eine Lebenseinstellung, die es sich lohnt demokratisch und aus unserem Glauben heraus weiterzugeben,“ freute sich Helena Schmidt, BDKJ-Diözesanseelsorgerin.

Für eine zukunftsfähige Kirche 

Die katholischen Jugendverbände sind ein Teil der Kirche und wollen sie zukunftsfähig gestalten. Besonders angesichts der kirchlichen Krisen und den Herausforderungen braucht es aus Sicht der Jugendverbände eine transparente, ehrliche und authentische Haltung der katholischen Kirche in der Nachfolge Jesu. Über die Chancen und Grenzen des Synodalen Weges kamen die Delegierten und Jubiläumsgäste am Samstagnachmittag miteinander ins Gespräch. Die Diözesanversammlung verlieh mit einem Beschluss ihrer Erwartung Nachdruck, dass die Ergebnisse des Synodalen Weges im Erzbistum Paderborn konsequent umgesetzt werden: „Damit Veränderungen möglich werden, ist es erforderlich, dass sich die Verantwortlichen im Erzbistum zu den jeweiligen Beschlüssen des Synodalen Weges positionieren und eine zeitnahe und transparente Umsetzung ermöglichen“, so die Diözesanversammlung in ihrem Beschluss. 

„Lasst uns was bewegen“: 72-Stunden-Aktion 2024

Die Versammlung fasste außerdem den Entschluss, sich an der bundesweiten 72-Stunden-Aktion 2024 zu beteiligen. Die nächste Aktion findet vom 18. bis 21. April 2024 statt und viele Jugendgruppen aus dem Erzbistum Paderborn werden wieder ihren Glauben mit Hand und Fuß leben. Während der Aktion zeigen junge Menschen eigenverantwortlich und selbstorganisiert in 72 Stunden Einsatz für das soziale Engagement in Deutschland. Die Grundwerte von Solidarität, Gerechtigkeit und Menschenwürde stehen dabei im Mittelpunkt. Die BDKJ-Diözesanvorsitzende Annika Manegold blickt gespannt und motiviert auf die kommende Aktion: „Soziales, ehrenamtliches Engagement ist Alltag in unserer katholischen Jugendverbandsarbeit. Mit der 72-Stunden-Aktion wird dieses Engagement von Kindern und Jugendlichen auch 2024 wieder öffentlichkeitswirksam besonders in den Fokus gerückt,“ so Manegold.

Die BDKJ-Diözesanversammlung ist das höchste demokratische Gremium der katholischen Jugendverbände im Erzbistum Paderborn. Der BDKJ ist Dachverband der neun katholischen Jugendverbände im Erzbistum. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen aus den Verbänden in Politik, Kirche und Gesellschaft.