Geflüchtete junge Menschen haben es oft schwer, in NRW anzukommen. Denn allzu oft wird es ihnen schon durch die Rahmenbedingungen schwer gemacht. Sie erleben Rassismus und Diskriminierung, sie können sich oft nicht zurückziehen und an Bildungsangeboten teilnehmen oder sich in Vereinen integrieren. Darauf macht die Aktionsgemeinschaft für Rechte und Chancen von jungen Geflüchteten in NRW zum Weltkindertag aufmerksam.
Sie richtet sich deshalb mit einem klaren Appell an die Landesregierung in NRW: „Gerade vor dem Hintergrund der Wahlergebnisse der EU-Wahl, muss Jugendarbeit für und mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen besser gefördert werden,“ betont Jonas Paulukat vom BDKJ NRW, Sprecher der Aktionsgemeinschaft.
Gesellschaftlichen Spannungen können wir nur begegnen, wenn wir nicht noch künstlich Grenzen schaffen, indem wir zum Beispiel manche Jugendhilfe-Angebote benachteiligen.
In dem Appell kritisiert die Aktionsgemeinschaft unter anderem die Einführung der Bezahlkarte. Durch sie wird die persönliche Freiheit von Geflüchteten schon im jungen Alter stark eingeschränkt. Kinder und Jugendliche dürfen durch die Bezahlkarte nicht die Möglichkeit verlieren, am sozialen und kulturellen Leben teilzunehmen. Denn diese Angebote leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund.
Außerdem prangert die Aktionsgemeinschaft starke Kürzungen im Landeshaushalt 2025 von über 2,4 Millionen für die Koordinierung der Maßnahmen für junge Geflüchtete an. Diese Kürzungen werden viele örtliche Träger der Jugendarbeit hart treffen. Schon im Haushalt 2024 wurde hier gekürzt. Das darf sich nicht wiederholen.
Insgesamt fordert die Aktionsgemeinschaft einen kritischen Blick auf all die Stellen, an denen junge Menschen mit Fluchtgeschichte benachteiligt werden – nicht nur am Weltkindertag, sondern jeden Tag.